Praxisanleitende Hebammen sind mit einer Vielzahl von Erwartungen (Studentin, Team, Patientinnen, Unternehmen, Vorgesetzte…) konfrontiert. Allen gerecht zu werden ist nicht möglich und so müssen sie immer wieder schnell diejenigen Prioritäten setzen, die der aktuellen Situation gerecht werden. Die zunehmende Arbeitsverdichtung erhöht den Druck; hier ist es gut, sich die einzelnen Erwartungen und den Prozess der Entscheidungsfindung bewusst zu machen, um dann klar und überzeugend handeln zu können. Hinzu kommt ein weiterer Gesichtspunkt:

Die Umstrukturierung der Hebammenausbildung hat nicht nur zu einer ganzen Reihe organisatorischer, noch nicht erprobter und also fehleranfälliger Neuerungen geführt, sondern auch dazu, dass die jetzigen Praxisanleitenden zumeist eine „niedrigere“, also nicht universitäre Ausbildung durchlaufen haben und nun Studentinnen ausbilden, d.h. junge Frauen mit einem anderen und „höher bewerteten“ Ausbildungshintergrund. Das bedeutet höheren Aufwand bei Absprachen, Dokumentation etc. und führt bei vielen Kolleginnen zu einer Neuorientierung im Selbstverständnis rund um die Hebammenrolle, ein anfälliger Prozess, der gut reflektiert werden sollte, damit die Zusammenarbeit zwischen den in der Praxis erfahrenen Praxisanleitenden und den lernenden wissenschaftlich geschulten Studentinnen gut funktioniert.

In diesem Seminar erarbeiten wir ein Grundverständnis zu Rolle, Rollenerwartung, Rollensender und Rollenkonflikten, reflektieren unser eigenes Rollenverständnis als Hebamme und Praxisanleitende und besprechen typische (Rollen-)Konflikte und Herausforderungen in der Praxisanleitung – mit Fallbeispielen, Erfahrungsberichten und viel Austausch untereinander. Die Teilnehmenden erhalten Werkzeuge zur Analyse von konkreten herausfordernden Situationen und Gesprächsgestaltung.

Status: Kurs abgeschlossen

Kursnr.: 25-5026

Beginn: Mo., 10.11.2025, 09:00 Uhr

Dauer: 8 Unterrichtsstunden

Notfallstunden: 0

Zielgruppe: praxisanleitende Hebammen

Kursort: Schloss Oberwerries, Raum Hamm