Chronische Erkrankungen der Mutter + Arzneimittel und Impfungen in der Stillzeit
Seit der Affäre Contergan® sichert sich die pharmazeutische Industrie durch restriktive Formulierungen für die Arzneimitteltherapie in der Schwangerschaft ab. Dies führt insbesondere bei Kinderwunsch chronisch Kranker (z. B. Epilepsie, Depression, Asthma bronchiale, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Erkrankungen, Bluthochdruck, Psychosen, Angst-/Panikstörungen, Migräne, Multiple Sklerose etc.) zu großer Verunsicherung. Der Verzicht auf erforderliche Therapien in der Schwangerschaft kann jedoch das Befinden von Mutter und Ungeborenem erheblich beeinträchtigen. Bei Kinderwunsch ist daher eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich.
Dieses Seminar befähigt zur Risikobewertung von Arzneimitteln in der Therapie chronischer Erkrankungen der Mutter und vermittelt Kenntnisse über die Gefahren einer insuffizienten mütterlichen Therapie für die kindliche Entwicklung. Vermittelt werden die Grundlagen der Pränataltoxikologie, Überblick über fruchtschädigende Arzneimittel sowie Therapieempfehlungen für chronische Erkrankungen in der Schwangerschaft.
Ein zweiter Schwerpunkt dieses Seminars widmet sich der Arzneimitteltherapie und den Impfungen in der Stillzeit. Fragen von stillenden Müttern zum Einsatz von Medikamenten bereiten oft große Schwierigkeiten. Die Hersteller halten sich in den Fachinformationen zum Einsatz von Arzneimitteln in der Stillzeit zurück, weil meist große Studien für diese Lebensphase fehlen. Nicht selten verzichten stillende Mütter aus Angst vor einer Belastung des Säuglings über die Muttermilch auf eine notwendige Medikation. Mitunter wird ihnen auch in Unkenntnis der Datenlage zum Abstillen geraten. Die Vorteile des Stillens für die körperliche und seelische Entwicklung des Kindes sind unbestritten. Für die meisten Beschwerden gibt es Optionen, eine effiziente Therapie mit dem Stillen zu vereinbaren.
Dieses Seminar vermittelt Kenntnisse der Grundlagen des Arzneimittelübergangs in die Muttermilch sowie der Wirkstoffe mit Gefährdungspotenzial für den Säugling und erleichtert die Entscheidungsfindung einer Medikamentengabe bei mütterlichen Erkrankungen in der Stillzeit. Behandelt werden die Besonderheiten der Pharmakokinetik in der Stillzeit, ein Überblick über relevante Belastungen des Säuglings durch Medikamente über die Muttermilch, Therapieempfehlungen bei relevanten mütterlichen Erkrankungen in der Stillzeit und die Impfempfehlungen für Stillende.
Status: Kurs abgeschlossen
Kursnr.: 25-4001
Beginn: Mi., 15.01.2025, 09:00 Uhr
Dauer: 8 Unterrichtsstunden
Notfallstunden: 4
Zielgruppe: Hebammen
Kursort: Konferenzraum 3, Hauptgebäude, UG
| Seminargebühr | 130,00 € |
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| Tagungspauschale | 35,00 € |
| Summe | 165,00 € |
| Datum | Uhrzeit | Ort |
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Datum:
15.01.2025
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Uhrzeit:
09:00 - 16:30 Uhr
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Wo:
Am Heessener Wald 1,
Konferenzraum 3, Hauptgebäude, UG
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